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#Coronazeiten: „Man besinnt sich bewusst auf die eigenen Werte, Partnerschaft und Familie.“

Ob Homeoffice, Videotelefonate oder strenge Kontaktbeschränkungen – Corona hat unser Leben fest im Griff und bestimmt unseren Alltag. In einer neuen Interviewreihe verraten sieben Mitglieder der SPD Gevelsberg, wie sie persönlich die neue Normalität mit dem Virus erleben. Heute mit Alba Tiranno, 60 Jahre alt und Krankenschwester.

 


Ich erlebe meinen Alltag bewusster. Für mich ist nichts mehr selbstverständlich und auch kleine Dinge und Gesten schätze ich nun noch mehr. Mein Alltag ist nun ruhiger und entschleunigter, da viele Aktivitäten und Termine zurzeit nicht stattfinden können. Durch meine Arbeit als Krankenschwester auf der COVID-Station begegnen mir nun viele Menschen verstärkt mit Distanz. Viele Menschen treten jetzt einen Schritt zurück, wenn sie mir begegnen.

 


Mein Arbeitsalltag hat sich in der Pandemie wesentlich verändert. Die chirurgische Abteilung wurde zur COVID-Station umstrukturiert. Dadurch hat sich mein gesamter Arbeitsablauf geändert. Die nötigen Hygienemaßnahmen erschweren den Arbeitsalltag enorm und stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Zu Beginn der Pandemie hatten auch wir durch die Ungewissheit Ängste und Sorgen. Wir haben aber gelernt damit umzugehen, die Patienten bestmöglich zu versorgen und ihnen auch die Zuwendung zu geben, die sie in dieser schweren Zeit benötigen. Nach all diesen Monaten kann ich für mich sagen, dass ich vor COVID keine Angst habe, dieser Krankheit jedoch mit großem Respekt entgegentrete.

 


Da ich ein großer Familienmensch bin, fehlen mir in dieser Zeit besonders die persönlichen Kontakte zu Familienangehörigen und Freunden.

 


Die Corona-Pandemie hat mein Leben in vielerlei Hinsicht auf den Kopf gestellt, doch es gibt für mich auch vieles, das wieder positiv in den Vordergrund gerückt ist. Die Pandemie zeigt mir einmal mehr, wie kurz das Leben sein kann und wie wichtig es ist, bewusster zu leben. Man besinnt sich bewusst auf die eigenen Werte, Partnerschaft und Familie, verändert im positiven Sinne den Umgang mit den Mitmenschen und der Umwelt. Die Pandemie zeigt gleichzeitig, wie sehr man einander braucht und wie wichtig es ist, die Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.

 


Der Zusammenhalt meiner Familie sowie der digitale und telefonische Kontakt mit Verwandten, Freunden und Bekannten geben mir Kraft. Aber auch der schnelle Fortschritt der Wissenschaft, der Zusammenhalt und die gute Zusammenarbeit mit meinen Kollegen auf der COVID-Station verleihen mir Zuversicht. Dabei machen mich der liebevolle Umgang mit den COVID-Patienten, den ich tagtäglich erlebe, aber vor allem die glücklichen und dankbaren Gesichter der COVID-Patienten bei ihrer Entlassung selbst sehr glücklich.

 


Trotz des Lockdowns ist es durch soziale Medien, Telefonate und Videoanrufe möglich, den Kontakt zu Familienangehörigen, Freunden und Bekannten aufrechtzuerhalten.

 


Nach dieser herausfordernden Zeit freue ich mich wieder auf unbeschwertes Beisammensein mit Familienangehörigen, Freunden und Bekannten. Ich freue mich auch auf Reisen und Kulturveranstaltungen.

 

 

 

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