Spatenstich für das Gevelsberger Freibad
Wer in den kommenden Monaten im Schwimm In seine Runden dreht, der wird beim Blick aus dem Fenster eine große Baustelle auf dem Freibadgelände des Gevelsberger Freizeitbads entdecken. Dort, wo sich in der vergangenen Saison noch an die 33.000 Besucher über das kühle Nass freuten, laufen dann die Abbrucharbeiten auf Hochtouren. Nach einer intensiven Planungsphase unter Beteiligung zahlreicher Bürgerinnen und Bürger beginnt nun der Umbau zur Neugestaltung des Freibades. Bevor jedoch die Bagger der Firma Bruchwerk das Erscheinungsbild bestimmen, vollzogen zunächst einmal Bürgermeister Claus Jacobi und Geschäftsführerin Marta Domek symbolisch den ersten Spatenstich. Dieser fand am Samstagvormittag im Rahmen einer kleinen Feierstunde statt, bei der nicht nur interessierte Bürgerinnen und Bürger und die wassersporttreibenden Vereine (unter anderem Vorstandsmitglieder der Wasserfreunde Gevelsberg) zugegen waren, es nahmen auch Vertreter der Schwimm In Betriebs GmbH, der Gesellschafterversammlung, der Kommunalpolitik (unter ihnen die Fraktionsvorsitzenden der SPD (Klaus Bärenfänger), CDU (Hans-Günther Adrian) und Freien Wähler (Martina Dietz) sowie Elke Kramer – Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Kultur und Freizeit) und der Verwaltung teil. Sie alle verfolgten die spannende Maßnahme zur Attraktivierung der lokalen Naherholungsmöglichkeit. Dankbar konnten sie dabei noch einmal einen letzten Blick auf das alte Freibadbecken werfen, das Generationen von Menschen jahrzehntelang in den Sommermonaten einen Urlaubsort vor der eigenen Haustür beschert hatte.
Reise zurück in die Vergangenheit
Bürgermeister Claus Jacobi erinnerte noch einmal an die Anfänge des Freibads, welches „viele bis heute immer noch als Strandbad“ bezeichnen. Es war in den Jahren 1912 / 13 als die Gevelsberger Stadtväter und der damalige Bürgermeister Leinberger mit der Ausarbeitung von Plänen für ein Freibad begannen. Am 19. Juni 1914 fand dann die Eröffnung des Städtischen Strandbades im Stefansbachtal statt, welches „das erste Freibad Westdeutschlands war“, sagte Claus Jacobi. Der Bau einer solchen Anlage war damals Ausdruck des Zeitgeistes und hatte zum Ziel, den Bürger*innen als Ausgleich zu den Mühen der Arbeitswelt einen natürlichen und gesunden Lebenswandel zu bieten. „Viel hatte das Freibad mit dem heutigen Aussehen jedoch nicht gemein. Das Wasser des Stefansbachs floss ungefiltert in die Becken, Unmengen von Kaulquappen bevölkerten das Wasser, eine Kläranlage gab es nicht, die Wassertemperatur regelte der Sonnenschein.“ Bei der kleinen Reise zurück in die Vergangenheit erfuhr man zudem, dass im Frühjahr 1953 der erste große Umbau erfolgte, wo die Becken komplett erneuert und eine Umwälzanlage gebaut wurde. Zum 60. Geburtstag im Jahr 1974 stand das nächste Projekt an: Der Bau des Hallenbades, bei dem man zeitgleich auch das Freibad runderneuerte. Zur Jahrtausendwende erfolgte ein letzter Umbau statt und im August 2000 eröffnete das Sport- und Erlebnisbad „Schwimm In Gevelsberg“.
Modernität und Barrierefreiheit
Heute, 20 Jahre später und 108 Jahre nach Eröffnung des ersten Strandbades, dürfen sich die Gevelsberger auf eine Runderneuerung, Modernisierung und Attraktivierung ihres Freibades freuen. Das Planungsbüro Planteam Ruhr aus Gelsenkirchen, mit Reinhard Eule an der Spitze, hatte nach den Bürgerbeteiligungen einen Entwurf zur Ausgestaltung des Freibadgeländes erstellt, der jetzt im Konsens mit den Sportvereinen umgesetzt wird. Und das Herzstück dabei ist ein modernes Edelstahlbecken, welches die beiden bisherigen in die Jahre gekommenen Becken ersetzen wird. Neben vier 25-m-Bahnen für ambitionierte Sportschwimmer wird bei diesem höhenunterschiedlichen Becken auch ein Nichtschwimmerbereich für sommerlichen Badespaß sorgen. „Die Kinder dürfen sich im Planschbecken zum Beispiel auf einen Hai, eine Wasserqualle und eine Delfinrutsche freuen“, verriet Bürgermeister Claus Jacobi. Investiert wird darüber hinaus aber auch in die Neugestaltung und Erweiterung des Freibadgebäudes, dem Liegebereich, der Sanitär- und Umkleideeinrichtungen sowie des Gastro-Bereichs. Das Bad und sämtliche seiner Anlagen werden nach dem Umbau barrierefrei erreichbar sein. „Bis Ende 2020 wollen wir die witterungsabhängigen Arbeiten im Außenbereich fertiggestellt haben, damit nach der Gesamtfertigstellung die Wiedereröffnung zu Beginn der Sommerferien 2021 gefeiert werden kann.“
Ausgleich in den Sommerferien
Im Anschluss an den symbolischen Spatenstich gab es für alle Bratwürstchen und man hatte ausreichend Gelegenheit, sich bei den anwesenden Fachplanern über die genauen Details zum Umbauprojekt zu informieren. Zudem verkündete Bürgermeister Claus Jacobi abschließend noch, dass man den Schwimmfreunden – vor allem während der Sommerferien – einen Ausgleich für die eingeschränkte Nutzung des Bades anbieten werde. Geplant sei ein einmaliger Festpreis, der es den Besuchern ermöglicht, die ganzen Sommerferien über ihre Runden im Schwimm In zu drehen und manch rasante Rutschpartie zu übernehmen.