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Bärbel Kaul nimmt gemeinsam mit Pastor Ulrich Bauer den diesjährigen Preis für besonderes ehrenamtliches und mitmenschliches Engagement entgegen.

11. Ehrenamtsabend der Gevelsberger SPD: Bärbel Kaul diesjährige Preisträgerin

Gevelsberg (bki). Seit elf Jahren bedankt sich die Gevelsberger SPD bei allen ehrenamtlich tätigen Menschen in der Stadt mit dem jährlichen “Ehrenamtsabend” – einer inzwischen zur Tradition gewordenen Veranstaltung im “Filmriss”-Kino, bei der den Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in vielfältigen Funktionen uneigennützig tätig sind, durch ein kulturelles Programm die Wertschätzung der Sozialdemokratie für das Geleistete ausgesprochen wird.

Und schon seit acht Jahren wird dabei jährlich eine Person oder Institution besonders ausgezeichnet – stellvertretend für alle anderen, die ihre Freizeit in den Dienst guter Zwecke stellen und damit zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen. Am vergangenen Freitag durfte sich Bärbel Kaul über den “Ehrenamtspreis 2015” freuen – für ihr über ein halbes Jahrhundert währendes Engagement in der katholischen Liebfrauen-Gemeinde in Gevelsberg.

Hubertus Kramer, Vorsitzender der Gevelsberger SPD, berichtete in seiner Laudatio auf Bärbel Kaul zunächst über deren Werdegang: 1950 im sauerländischen Grevenbrück geboren, zog diese 1953 nach Gevelsberg, von wo ihr Vater, der Klempner und Installateur Fritz Kaul, stammte. Als jüngstes von vier Geschwistern erfolgte die Erziehung streng katholisch (Hubertus Kramer: “Ebenso wie die Geburt im Sauerland eine Parallele zu mir selbst”), besuchte hier die katholische Friedrich-Schule (heute “Libber”), und machte 1969 am Gevelsberger Gymnasium ihr Abitur. Nach einem Praktikum im Kindergarten Liebfrauen und dem Lehramtsstudium ist Bärbel, eigentlich Barbara, Kaul als Lehrerin an der städtischen katholischen Grundschule in Ennepetal tätig.

Das ehrenamtliche Engagement der diesjährigen Preisträgerin begann schon 1962 – erst zwölf Jahre war Bärbel Kaul alt, als sie begann, in der Gemeindebibliothek “Liebfrauen” in ihrer Freizeit zu helfen, beim Sortieren der Bücher, bei der Rücknahme gelesener und Herausgabe neuer Bücher. Diese Bücherei war damals noch eine ganz neue Einrichtung: Vikar Heinrich Kraft hatte sich seit 1956 um finanzielle Mittel für eine solche bemüht, 1958 erfolgte die Eröffnung – mit zwei Regalen und einem Bestand von 235 Bänden, bis heute auch dank des 1968 eröffneten Bücherei-Neubaus gleich neben der Kirche auf 5.166 Medien, davon 4.868 Bücher, angewachsen und gern auch von Kindern der Schnellmark-Schule genutzt.

Bärbel Kaul gilt aber nicht nur wegen der Tätigkeit in der Bücherei als “Seele der Gemeinde”: Schon seit 1968, also auch schon seit 47 Jahren, gehört sie dem Pfarrgemeinderat (früher “Pfarrausschuß”) an, kümmert sich um den Blumenschmuck in der Kirche, diskutierte bei organisatorischen und räumlichen Änderungen mit, Familienkreise, Taufgespräche, neue Entwicklungen wie Lektoren- und Ministrantendienst von Frauen gingen seither vonstatten.

“Sie haben mich nicht nur durch das wahnsinnig lange ehrenamtliche Engagement in der Vergangenheit beeindruckt, sondern auch dadurch, mit welcher Intensität und Konsequenz Sie die Entwicklung Ihrer katholischen Kirchen in Gegenwart und Zukunft beonbachten und selbst mit formen,” so Hubertus Kramer.

Und das paßt auch zu dem, wie Bärbel Kaul sich selbst einschätzt: “Ich bin bei Problemen nie weggerannt, sondern stets geblieben, ich konnte und kann ein beträchtliches Durchhaltevermögen an den Tag legen und andere überzeugen,” und, Zitat aus einem Kalenderspruch, “der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.”

Der Ehrenamtspreis beeinhaltet auch einen Betrag von Euro 500,00: Diesen gut gebrauchen und sinnvoll investieren zu wollen, kündigte Bärbel Kaul in ihrem Dankeswort an, und zeigte sich erfreut, “in einer Stadt ehrenamtlich tätig zu sein, in welcher die Kirche als Partner gesehen wird.”
Neben Bürgermeister Claus Jacobi, Altbürgermeister Dr. Klaus Solmecke, dem früheren Landrat und Stadtdirektor Volker Stein und dem Gevelsberger Fraktionsvorsitzenden Gerd Vollmerhaus hatte Hubertus Kramer auch Olaf Schade begrüßen können: Der Hattinger, seit vielen Jahren Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, ist Kandidat von SPD und Grünen für die Nachfolge von Dr. Arnim Brux, der in den Ruhestand wechselt und nicht erneut als Landrat kandidiert.

Und da ist natürlich noch das “Dankeschön” an alle ehrenamtlich Tätigen zu nennen, die zahlreich der Einladung ins “Filmriss” gefolgt waren: Günter Lintl ist “Fotografenmeister”, ebenso, wie es sein Großvater Anton und sein Vater Hans-Günter schon waren. Seit 100 Jahren kamen so unzählige Dokumente der Stadtentwicklung zusammen, Aufnahmen von Gebäuden ebenso wie aus Gevelsberger Betrieben, die teilweise längst Vergangenheit sind, wie von Portraits bekannter Mitbürgerinnen und Mitbürger als unersetzliche Dokumente der Stadtgeschichte.

Eine Auswahl dieser zum großen Teil noch handwerklich entstandenen Fotos präsentierte Lintl den Ehrenamtlichen, die mit vielen Bemerkungen zeigten, daß die Gevelsberger SPD auch mit diesem Programmpunkt nah bei den Menschen war.

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