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#Coronazeiten: „Gerade in der jetzigen Winterzeit fällt einem schon mal die „Decke auf den Kopf“.“

Ob Homeoffice, Videotelefonate oder strenge Kontaktbeschränkungen – Corona hat unser Leben fest im Griff und bestimmt unseren Alltag. In einer neuen Interviewreihe verraten sieben Mitglieder der SPD Gevelsberg, wie sie persönlich die neue Normalität mit dem Virus erleben. Heute mit Helge Mannott, 33 Jahre alt und Industriemeister.

 


Mit Beginn des Lockdowns im März 2020 hat sich bei uns zu Hause der Alltag auf den Kopf gestellt. Die Kita unseres Sohnes wurde geschlossen. Schnell musste ich mit meinem Arbeitsplatz ins „Home Office“ wechseln. Nun galt es, den Tagesablauf neu zu organisieren. Da meine Frau ins Büro musste, habe ich parallel zum Homeoffice auch unseren Sohn betreut. Morgens ging es um 6:00 Uhr ins Arbeitszimmer – in der Hoffnung, dass unser Sohn möglichst lange schläft und man somit arbeitstechnisch etwas vorankommt. Danach war es täglich ein Spagat zwischen Videokonferenzen, gemeinsamen Frühstücken, Malstunden, vollen E-Mail-Postfächern, Waldspaziergängen und Telefonaten. Nachdem meine Frau von der Arbeit gekommen war, wurden dann noch Spät- oder Nachtschichten eingelegt. Das Arbeitszeitgesetz wurde hier des Öfteren sehr strapaziert. Wie bei ganz vielen anderen Familien ist es auch für meine Frau und mich täglich aufs Neue eine sehr große Herausforderung, den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen unserer beiden Kinder in vielerlei Hinsicht gerecht zu werden.

 


Seit Beginn des ersten Lockdowns habe ich den größten Teil meiner Arbeitszeit im Homeoffice verbracht. Abgesehen von den bereits geschilderten „Strapazen“ war es für mich und uns als Familie gerade vor dem Hintergrund der geschlossenen Kitas ein sehr guter Kompromiss. Gerade in der jetzigen Winterzeit fällt einem aber schon mal die „Decke auf den Kopf“. Der persönliche Austausch mit den Kollegen fehlt einem und auch der Alltag im Büro ist mit dem im Homeoffice, wo nebenbei ja auch noch die Familie Aufmerksamkeit einfordert – gerne auch mal während der Arbeitszeit und nun mit zwei kleinen Jungs – wenig vergleichbar. Als wenn das alles nicht schon genug Belastung wäre, mache ich mir aktuell auch große Sorgen um den Erhalt meines Arbeitsplatzes. Seit Beginn der Pandemie befindet sich ein Großteil der Abteilungen unseres Unternehmens in Kurzarbeit. Der Auftragseingang ist leider stark rückläufig. In meiner Rolle als Betriebsrat bin ich daher aufgrund der Pandemie und ihren Auswirkungen auf unser Unternehmen sowie auf die gesamte Arbeitswelt aktuell zusätzlich stark gefordert.

 


Ich bin ein sehr geselliger Mensch. Das unbeschwerte Zusammensein mit der Familie und Freunden fehlt mir schon sehr. Aufgrund der Pandemie bin ich seit knapp einem halben Jahr auch nicht mehr bei meiner Familie und den vielen Freunden in meiner alten Heimat Carolinensiel zu Besuch gewesen.

 


Aktuell genieße ich es sehr, am Abend Zeit mit meiner Frau und unseren beiden Jungs zu verbringen. Unter normalen Umständen fordert mein politisches Ehrenamt ziemlich viele Entbehrungen für unsere junge Familie. Sitzungen oder andere politische Veranstaltungen an fünf bis sechs Abenden die Woche sind da keine Seltenheit.

 


Der Zusammenhalt in unserer Familie, der durch die zurückliegende Zeit deutlich an Stärke gewonnen hat. Außerdem die Zuversicht, dass irgendwann wieder ein „normales“ Leben einkehren wird.

 

Neben vielen Telefonaten nutzen wir regelmäßig die Möglichkeit der Videochats, damit unsere Familien und Freunde uns auch nach der Pandemie noch wiedererkennen ;-).

 


Ein leckeres Jever Pils bei meinen Eltern an der Nordsee wäre eines meiner ersten Ziele. Außerdem wollte ich die Winterzeit nutzen, um wöchentlich mit unserem großen Sohn ins Schwimmbad zu gehen. Das werden wir dann schleunigst nachholen.

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