Page 4 - Gevelsberg am Sonntag 30.08.2015
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Gevelsberg. (GaS) Haushaltskonsoli- dierung in einer Gemeinde muss nicht immer einen Verlust an Lebensqualität für die Menschen bedeuten. Gevels- berg hat in der Vergangenheit an ver- schiedenen Stellen hierfür den Beweis erbracht. Ein Beispiel waren etwa die Veränderungen im Bereich der Außen- sportanlagen: Ihre Zahl wurde in den letzten eineinhalb Jahrzehnten zwar re- duziert, die Qualität der verbleibenden Anlagen aber deutlich erhöht. Sportler können die Anlagen nun in der Regel das ganze Jahr über intensiv nutzen. Eine Arbeitsgruppe der Gevelsberger SPD hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Unterbrin- gung der Musikschule im Dorf, der Stadtbücherei an der Wittener Straße und des Jugendzentrums Libber in der Schulstraße auseinander gesetzt. Schon die erste Bewertung ergab bei allen Gebäuden: Es bestehen ein hoher Erhaltungsaufwand und ein enormer, über Jahre aufgelaufener Investitions- stau, die Energiebilanz ist schlecht und Barrierefreiheit ist nicht gegeben.
Bücherei, Musikschule und Jugendarbeit unter ein Dach
So entstand ein vom SPD-Fraktionsvor- sitzenden Gerd Vollmerhaus im Früh-
sommer in den Rat eingebrachter An- trag, der die Verwaltung beauftragt, eine neue Gebäudekonzeption zu erarbeiten. Wörtlich heißt es: „Um das in Gevelsberg vorbildlich organisierte Angebot der frei- willigen Leistungen in den Bereichen Kin- der- und Jugendhilfe, Kultur, Musik und Freizeit vor unausweichlich notwendigen Einsparungen zu schützen, sollte von der Verwaltung ein Konzept für deren Neu- strukturierung erarbeitet werden.“ Dabei sollen die bisher dezentral bestehenden Einrichtungen Musikschule, Stadtbüche- rei und Jugendzentrum durch eine örtlich zentrale Zusammenführung weiterent- wickelt werden.
Bei der neuen Konzeption erwartet die SPD ausdrücklich nicht nur räumliche Synergien. Im Antrag heißt es beispiel- haft: „Die SPD-Fraktion ist der Über- zeugung, dass Kinder und Jugendliche in ihren Ansprüchen an ein Jugendzen- trum künftig viel stärker auch Aspekte der digitalen und medialen Vernetzung eingebunden sehen wollen.“ Das Ju- gendzentrum könnte sich seine Räum- lichkeiten mit der Stadtbücherei tei- len, die sich dann etwa zur Mediathek weiterentwickeln ließe. Und auch eine Musikschule könnte mit untergebracht werden und von den wechselnden Syn- ergien dieser zentralen Jugend-, Musik- und Kultureinrichtung profitieren, so der SPD-Antrag.
Ziel: Defizite beheben und neue Chancen schaffen
Gleichzeitig könnten in einer neu ge- stalteten oder neu geschaffenen Ein- richtung auch der hohe Erhaltungs- aufwand gemindert, der enorme, über Jahre aufgelaufene Investitionsstau aufgelöst, die schlechte Energiebilanz sowie die großen Defizite im Bereich Barrierefreiheit dauerhaft, umfassend, zeitgemäß und ökonomisch beseitigt werden.
Erlöse aus den Verkäufen der bisheri- gen Gebäude und Grundstücke könn- ten in den Gesamtprozess eingebracht werden.
Die SPD-Fraktion betont die Notwendig- keit, beim Planungsprozess ausdrück- lich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Nutzergruppen und interessierte Bür- gerinnen und Bürger mit einzubezie- hen, und macht auch konkrete Stand- ort-Vorschläge in der Innenstadt. So wird die Rupprecht-Immobilie oder auch das Nordufer des Ennepebogens beispielhaft genannt. Der SPD-Antrag im Rat war offensichtlich überzeu- gend: Fast alle Fraktionen schlossen sich ihm an. Die Reaktionen waren Lob für die zukunftsweisenden Ideen des Antrages.
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Neue Chancen durch intelligentes Sparen – Ratsfraktionen begeistert von SPD-Idee
Sie erarbeiteten den SPD-Antrag zur räumlichen Konzentration und qualitativen Weiterentwicklung im Gevelsberger Kultur- und Jugendbereich: v.l.: 1. Bürgermeister-Stellvertreter Stefan Biederbick, Sport- und Kulturausschussvorsitzende Elke Kramer, Jugendhilfeausschuss-Vorsitzender Klaus Bärenfänger, Fraktionsvorsitzender Gerd Vollmerhaus. Nicht im Bild der SPD-Vorsitzende Hubertus Kramer. (GaS-Bilder: Robert Schiborr, Elke Kramer, André Sicks)


































































































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