Page 3 - Gevelsberg am Sonntag 30.08.2015
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Gevelsberg. (GaS) Gevelsberg ist eine liebens- und lebenswerte Stadt, voller Lebensfreude, Energie und Kreativi- tät. Dennoch: Bereits der Sozial- und Demografiebericht für Gevelsberg aus dem Jahr 2008 zeigt auf, welche Entwicklung auch hier zu erwarten ist. Die Bevölkerung, so die Progno- sen, wird weniger, älter und bunter. Bis 2025 sinkt die Bevölkerungszahl um etwa zehn Prozent, dann werden nur noch rund 15 % der Gevelsberger jünger als 20 Jahre sein. Auf diese Herausforderungen, so die Auffassung der SPD in Gevelsberg, muss die Politik rechtzeitig reagieren.
Was liegt da näher, als bei den Fami- lien, den kleinsten Zellen innerhalb unserer Gesellschaft, zu beginnen? Was macht Familie heute aus, welche Bedürfnisse und Interessen haben Fa- milien? Was muss eine Kommune bie- ten, damit sich junge Menschen dafür entscheiden, auf Dauer zu bleiben und Familien zu gründen? Die Kernpunkte eines Konzeptes für eine familienge- rechte Politik sind schnell formuliert. Alles muss bestmöglich auf Familien ausgerichtet sein: Leben und Wohnen, Arbeit und Beruf, Bildung und Weiterbil- dung, Infrastruktur, Soziale Netzwerke.
Bei näherer Betrachtung dieses Mam- mut-Projekts wird jedoch eines deut- lich: Wenn sich eine Kommune auf den Weg macht, Familiengerechtigkeit zu ihrem Leitbild zu machen, muss dieser Prozess professionell begleitet werden. Warum also nicht diejenigen fragen, die sich mit dem Thema bestens aus- kennen? Klaus Bärenfänger, Vorsitzen- der des Jugendhilfeausschusses, und Elke Kramer, damals stellvertreten- de Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Gevelsberg, luden deshalb im Okto- ber 2013 zu einer Informationsver- anstaltung in die VHS ein. Vorgestellt wurde unter anderem die Arbeit des Vereins „Familiengerechte Kommune e.V.“, deren Geschäftsführerin Beatrix Schwarze erklärte, welche Pfade eine
Stadt beschreiten muss, um offiziell als „Familiengerechte Kommune“ ausge- zeichnet zu werden. Das Konzept über- zeugte. Der von der SPD eingebrachte Antrag, die Stadt Gevelsberg möge sich an einem solchen Verfahren betei- ligen, beschloss der Rat im Dezember 2013 einstimmig. Im Frühjahr 2014 wurde die Vereinbarung zur Teilnahme an dem Zertifizierungsverfahren zwi- schen Bürgermeister Claus Jacobi und dem Verein Familiengerechte Kommune e.V. unterzeichnet.
Seitdem setzt sich die Verwaltung zu- sammen mit vielen Akteuren auf allen gesellschaftlichen Ebenen Gevelsbergs sehr intensiv mit den verschiedenen Handlungsfeldern auseinander. Das gemeinsame Ziel: Das Konzept auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Mitt- lerweile ist das Zertifizierungsverfahren längst in die „heiße Phase“ eingetreten. Die Ziele, die in den bisher durchge-
führten Workshops und Foren definiert wurden, werden sich in dem 3-Jahres- Programm für Familien wiederfinden, das letztlich zur Anerkennung der Stadt Gevelsberg als „Familiengerechte Kom- mune“ führen soll.
Klaus Bärenfänger und Elke Kramer, die diese Entwicklung inzwischen als Ratsmitglied begleitet, zeigen sich beeindruckt davon, wie reibungslos dieser Prozess vonstatten gegangen ist: „Ohne die Bereitschaft des Bür- germeisters und der Verwaltung, sich auf dieses Verfahren einzulassen und ohne die Bereitschaft aller politischen und gesellschaftlichen Kräfte, diese Idee mit zu tragen, wäre dies sicher nicht möglich gewesen“. Nun müssen die politischen Entscheidungen fol- gen, aber eines steht jetzt schon fest: Gevelsberg hat einmal mehr gezeigt, dass man Vieles erreichen kann, wenn man es gemeinsam angeht.
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Gevelsberg: Liebenswert, sozial, familiengerecht !
Fröhliche Gesichter bei Arvid, Matilda und Hanna. Familien haben Zukunft in Gevelsberg! (GaS-Bild: Robert Schiborr)


































































































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