
Ehrenamtspreis an Paulus und Schlemmer
Gevelsberg. Großer Bahnhof für zwei ganz Große des Sports – der Ehrenamtspreis 2025 der SPD Gevelsberg geht an Kurt Schlemmer und Klaus-Dieter Paulus. Gäste aus allen Bereichen des sportlichen, politischen und gesellschaftlichen Lebens feierten die Preisträger am vergangenen Donnerstag beim schon traditionellen Ehrenamtsabend der Gevelsberger Sozialdemokraten, der alljährlich im „Filmriss“ stattfindet.
„Heute stehen Menschen im Mittelpunkt, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz, mit Herzblut und Überzeugung jahrzehntelang einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gemeinschaft geleistet haben“, so formulierte es die Co-Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes und stellvertretende Bürgermeisterin Sonja Dehn in ihrer Begrüßung. „Menschen, die anpacken, die verändern, und das ganz oft ohne das große Scheinwerferlicht. Ehrenamt ist keine Selbstverständlichkeit. Es bedeutet, Zeit zu schenken – für andere, für den Zusammenhalt, für den Sport.“
Ehrenamt ist das Fundament, auf dem Zusammenhalt wächst. Ob im Sport, in der Kultur, im sozialen Bereich oder in der Jugendarbeit – ohne Engagement wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Und genau deswegen hat es sich die SPD Gevelsberg – neben aller Unterstützung im politischen Alltag – seit Jahren zur Aufgabe gemacht, diesem Ehrenamt einmal im Jahr die große Bühne zu bieten.
Eine Anerkennung, die wohl kaum jemand so verdient hat, wie die beiden diesjährigen Preisträger, die mit ihrem Lebenswerk die heimische Sport- und Vereinslandschaft ganz wesentlich geprägt haben, wie auch Bürgermeister Claus Jacobi in seiner Laudatio feststellte.
Kurt Schlemmer hat einen Großteil seiner 95 Lebensjahre in den Dienst der heimischen Vereine gestellt. Maßgeblich gestaltete er den Zusammenschluss von TuS Eintracht und Vereinigten Sportfreunden zur SE Gevelsberg mit, war treibende Kraft bei der Gründung der HSG Gevelsberg Silschede aus SEG und TV Silschede. Insgesamt 45 Jahre stand der heutige Ehrenvorsitzende als Vorsitzender erfolgreich an der Spitze „seiner“ Vereine. Ein Engagement, das dem waschechten Hippendörfer und Träger des Ordens „Freude und Frohsinn“ bereits das Bundesverdienstkreuz einbrachte. Nun kommt der Ehrenamtspreis hinzu. Da Kurt Schlemmer sich derzeit in einer Reha-Maßnahme befindet, konnte er am Donnerstag die Ehrung nicht persönlich entgegennehmen. Die Übergabe des Preises wird an seinem 95. Geburtstag im Juni nachgeholt.
Auf eine Vergangenheit bei der SEG blickt auch Klaus-Dieter Paulus zurück. Für die allermeisten Gevelsberger ist „KD“, wie ihn seine Freunde liebevoll nennen der „Mr. Skiclub“. Seit seiner Ausbildung bei Peddinghaus hat der Skisport den späteren Ingenieur und Berufschullehrer in seinen Bann gezogen. Vor 60 Jahren gründete er dann die Skiabteilung der SEG mit und legte so den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die nicht nur in der Region ihresgleichen sucht: Der von ihm 1988 ins Leben gerufenen Skiclub ist mittlerweile einer der größten Vereine in der Region, das Projekt einer vereinseigenen Sportstätte, der „Sportalm“ am Ochsenkamp ist bis heute nicht nur ein Ort für sportliche Aktivitäten, sondern auch ein Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen und ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsversorgung unserer Region. Insgesamt 54 Jahre stellte sich der immer bescheidene Bundesverdienstkreuzträger in verschiedenen Funktionen in den Dienst des Ehrenamtes, bis heute ist KD kreativ dabei, wenn es um die Weiterentwicklung des Sportes geht.
Ein bewundernswerter Einsatz, den der SPD-Stadtverband mit dem Ehrenamtspreis 2025 und die zahlreichen Gäste im Filmriss mit stehenden Ovationen würdigten. Unter den Gästen aus Vereinen und Stadtgesellschaft waren auch die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion Ina Blumenthal, sowie natürlich die gesamte Ratsfraktion der SPD um ihre Vorsitzende Christina Bösken.
Wie sehr das Ehrenamt unsere Gesellschaft reicher macht, wurde auch im Rahmen einer Talkrunde deutlich, in der sich SPD-Ratsfrau und Stadtsportverbandsvorsitzende Elke Kramer mit Vertreterinnen und Vertretern heimischer Sportvereine austauschte.
Dazu nur zwei Zahlen: Mehr als die Hälfte der Menschen im EN-Kreis (54%) engagieren sich ehrenamtlich, davon 26 % im Sport. Der Wert der geleisteten Ehrenamtsstunden (nach Mindestlohn) beträgt laut Ehrenamtsatlas in NRW 20,9 Milliarden Euro. Wenn das mal kein Grund ist, Danke zu sagen.
Apropos Danke: Ein besonderer Dank ging an diesem Abend auch an Leah Bergen und Dennis Kresin, die den Festakt musikalisch begleiteten und damit einen feierlichen Rahmen verliehen.